INVIOS im FONDS professionell Magazin | Worauf Investmentprofis bei der ETF-Auswahl achten

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Die Welt des Investierens kann entmutigen, aber mit dem Aufkommen von ETFs ist das diversifizierte Investieren einfacher geworden.

Mit der Ausweitung des Anlageuniversums stehen Anleger jedoch vor zunehmenden Schwierigkeiten, diejenigen ETFs auszuwählen, die am besten für ihre Anlageziele geeignet sind. Um das Anlageuniversum einzugrenzen, finden Sie hier einige wichtige Faktoren, die Sie bei der Auswahl von ETFs berücksichtigen können.

 

Vor dem Investieren steht die Indexauswahl

Bevor Sie sich für einen ETF entscheiden, sollten Sie sich mit den Aktien, Sektoren bzw. Ländern vertraut machen, aus denen sich die Benchmark zusammensetzt, die der ETF abbilden soll. Achten Sie nicht ausschließlich darauf, welche Aktien ein ETF enthält, sondern auf deren Gewichtung (Marktkapitalisierung vs. Bilanz) und ob sie zu Ihrer gewünschten Asset Allokation passen. Nehmen Sie zum Beispiel die FAANGs. Aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung machen diese Unternehmen einen erheblichen Teil des S&P 500 aus und beeinflussen die Indexrendite überproportional.

Beim Investieren kommt es auch auf die Kosten an

Obwohl ETFs im Allgemeinen weniger laufende Kosten verursachen, kann der Preisunterschied zwischen den jeweiligen ETFs erheblich sein. Eine Möglichkeit, die Kosten zu beurteilen, ist ein Blick auf die Total Expense Ratio (TER), die eine Schätzung der jährlichen Gebühren für den Besitz eines ETFs liefert. Darin enthalten sind Verwaltungs-, Rechts-, Betriebs- und Marketingkosten, die dem ETF-Manager entstehen und die von Ihrer Rendite abgezogen werden. Eine niedrigere TER kann auf kurze oder lange Sicht zu höheren Renditen führen. Die TER berücksichtigt jedoch nicht alle Kosten, die mit dem Besitz eines ETFs verbunden sind, wie Transaktionsgebühren und Steuern. Dennoch werden diese versteckten Kosten in die jährliche Rendite eines ETFs eingerechnet, so dass die Analyse der Performance-Daten einen genaueren Vergleich der ETF-Kosten ermöglichen kann.

Wertentwicklung und Tracking Error

Die Abweichung zwischen der realen Rendite eines ETFs und der jeweiligen Benchmark-Rendite wird als Tracking Error bezeichnet. Ein guter ETF minimiert diese Tracking-Differenz, die theoretisch der Marktrendite des Index abzüglich der laufenden Kosten des ETFs entspricht. Um die Tracking-Differenz zu bewerten, vergleichen Sie ETFs, die den gleichen Index über den selben Zeitraum abbilden, indem Sie ihre Gesamtrenditen gegenüberstellen. Ein niedriger Tracking Error deutet auf eine genauere Nachbildung des Index hin, während ein höherer Tracking Error darauf hinweisen kann, dass der ETF nicht die erwartete Leistung erbringt.

Fondsgröße und Track Record

Ein höheres Fondsvolumen deutet allgemein auf eine größere Nachfrage der Anleger nach dem jeweiligen ETF hin, was zu engeren Geld-Brief-Spannen und niedrigeren Handelskosten führt. Darüber hinaus kann eine größere Fondsgröße es den zugelassenen Teilnehmern erleichtern, Anteile des ETFs auszugeben und zurückzunehmen, was dazu beitragen kann, dass der Marktpreis des ETFs seinem Nettoinventarwert entspricht. Sie sollten auf eine Mindestfondsgröße von 250 Millionen Dollar achten, um eine ausreichende Handelsliquidität erwarten zu dürfen. Was das Alter (Track Record) betrifft, so werden ältere ETFs bevorzugt, da sie über eine größere Datenreihe verfügen, die es den Anlegern ermöglichen, die frühere Performance mit anderen ähnlichen Fonds zu vergleichen. Achten Sie auf Fonds, die mindestens 3 Performancejahre aufweisen. Es gilt das Motto: „Je reifer, desto besser ist der Wein.“

Replikationsmethode

Die Anlage in ETFs mit physischer Replikation bietet mehr Transparenz, da Sie die zugrunde liegenden Vermögenswerte leicht identifizieren können. Diese Replikationsmethode verringert auch das Kontrahenten-/ Emittentenrisiko, das mit der synthetischen Replikation verbunden ist, bei der sie der Kreditwürdigkeit beteiligter Institutionen ausgesetzt sind. Die physische Methode ist nicht immer effizienter, da der Einsatz von Derivaten bei der synthetischen Replikation mit zusätzlichen Kosten wie Transaktions- und Verwaltungsgebühren verbunden ist, die den Tracking Error und ihre Fondskosten verringern können.

Über den Autor: Nikolas Kreuz

Nikolas Kreuz ist Geschäftsführer der INVIOS GmbH Institut für Vermögenssicherung & Asset Management in Hamburg

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