Anfang 2019 ging in Hamburg das Institut für Vermögenssicherung & Vermögensverwaltung, kurz Invios, an den Start. Nur etwas mehr als ein Jahr später mussten Nikolas Kreuz und sein Partner Heiner Hauck die erste Feuerprobe bestehen: die Coronakrise. Bisher hat die Gesellschaft, die sich einem Haftungsdach angeschlossen hat, das gut gemeistert, wie Kreuz, geschäftsführender Gesellschafter mit mehr als 35 Jahren Börsenerfahrung, im Gespräch erklärt.
Herr Kreuz, es ist knapp vier Wochen her, dass die Finanzmärkte einbrachen. Wie haben Ihre Kunden auf die Situation reagiert?
Nikolas Kreuz: Sehr gelassen, Panik ist nicht ausgebrochen. Im Gegenteil, viele unserer Kunden nutzen die Gelegenheit und investieren bei den niedrigen Kursen. Wir empfehlen ihnen, nach und nach Käufe zu tätigen. Daher verzeichnen wir in der individuellen Vermögensverwaltung bis jetzt Mittelzuflüsse von rund 20 Prozent innerhalb weniger Wochen. Das Volumen unseres im März 2019 lancierten Invios Vermögensbildungsfonds ist gerade dabei sich zu verdoppeln.
Interessant. Was ist der Grund für die Zuflüsse?
Kreuz: Unsere Kunden in der individuellen Vermögensverwaltung haben keinen Cent verloren. Das ist unser Ziel, was auch der Name "Invios" ausdrückt, der sich vom englischen "inviolable” ableitet. Der Fokus liegt auf der Vermögenssicherung und damit der Risikokontrolle. Zudem schulen wir die Mandanten, die ich zum Teil schon seit Jahren betreue, sodass sie wissen, dass solche Markteinbrüche auch eine Chance bieten, bei niedrigen Kursen einzusteigen. Unser Vermögensbildungsfonds hat vom Höchstkurs lediglich drei Euro abgegeben. Seit Jahresbeginn beträgt die Performance rund minus zwei Prozent.
Mit welcher Strategie haben Sie das geschafft?
Kreuz: Wir verfolgen einen Kern-Satelliten-Ansatz. 80 Prozent der Kundengelder sind in ETFs auf Standard-Indizes wie den S&P 500 oder den Dax investiert. Die übrigen 20 Prozent legen wir in Einzelwerten an, von denen wir glauben, dass sie hohes Wachstumspotenzial haben, sowie Anleihen und Cash. Auf die Indizes haben wir im Februar eine Absicherung mittels Short-ETFs eingezogen. Bei den Einzelaktien arbeiten wir mit strikten Trading-Stopps. Wenn die Kurse bestimmte definierte Grenzen erreichen, verkaufen wir.
Wie sehen Sie die kommende Entwicklung?
Kreuz: Ich denke, die Bodenbildung ist längst erreicht. Es wird wieder nach oben gehen, wenngleich nicht sofort, das wird eine gewisse Zeit dauern. Die Politik kann die Wirtschaft aber nicht dauerhaft mittels Ausgangssperren abwürgen. Wir müssen wieder zur Normalität zurückkehren.
Haben Sie schon Konsequenzen für die Ausrichtung der Portfolios gezogen?
Kreuz: Die Absicherungen wurden bereits am 16. März rausgenommen.
Wir danken für das Gespräch.